Wir sagen NEIN ZU RB !

Wir – die aktive Fanszene Heidenheims – schließen uns der Initiative Nein-Zu-RB an und wollen durch den Schulterschluss mit den anderen Szenen unserem gemeinsamen Protest Ausdruck verleihen. Wir boykottieren das Auswärtsspiel gegen das Konstrukt RBL.

Als sich Red Bull 2009 das Oberliga-Startrecht des SSV Markränstadt sicherte, gab es von Anfang an ein klar definiertes Ziel, so schnell wie möglich in die Bundesliga aufzusteigen um dann im nächsten Schritt das Internationale Parkett zu betreten. Es ist nur eine Frage der Zeit und Mateschitz wird es geschafft haben, sein wirksamstes Werbeprodukt in Form eines „Fußballvereins“ dort zu etablieren, wo die ganze Welt darüber reden wird. RB Leipzig ein „Verein“, welcher reines Werbeinstruments eines Unternehmens ist und den Fußball als Mittel zum Zweck benutzt, die Vermarktung des eigenen Produkts auf ein neues Level zu hieven.

Dass Fußball ohne Sponsoring leider nicht mehr funktioniert ist uns klar. Doch wenn der Sponsor selbst der einzige Sinn eines „Vereins“ ist, dann kann man dies gut und gerne als Nahtoderfahrung für die Fussballkultur bezeichnen.

Auch die Wahl des Standorts Leipzig, fußt keineswegs auf einer Verbundenheit zu den dort wohnenden Menschen oder der Region. Der Grund ist rein wirtschaftliches Kalkül. Der Osten hungrig nach Profifußball, versehen mit ausreichend Nährboden für eventorientierte Kunden, die die Ware Bundesliga Fußball konsumieren, unabhängig davon wer da nun auf dem Rasen spielt und wie sie dort hingekommen sind.

Die DFL, besonders in Person von Andres Rettig, tönte zwar groß bei dem Fall Leipzig die Gegebenheiten zur Lizenzvergabe genau zu prüfen, letztendlich erteilten sie ihnen selbige dennoch ohne wirklich ernstzunehmende Auflagen.

Desweiteren verfügt der „Verein“ über schier unerschöpfliche finanzielle Möglichkeiten. Das wiederum führt dazu, dass Vereine – welche ihre Seele nicht an einen Konzern verkaufen wollen – auf diesem Level nicht mehr mithalten können. Was bedeutet; weitere Vereine werden sich die Frage nach einem potentiellen Investoreneinstieg stellen, um sportlich nicht chancenlos zu bleiben. Doch nicht nur der Spalt zwischen den einzelnen Vereinen im Profifußball, sondern auch jener zu den Amateurligen wird immer tiefer, was die Gefahr einer Insolvenz im Falle eines Abstiegs immer weiter erhöht.

Leipzig tritt nicht nur den Vereinsfußball an sich mit Füßen, sondern schert sich auch nicht um sportliches FairPlay oder Compliance Regeln. Es ist schon eine Dreistigkeit mit welcher Offenheit dies in der Vergangenheit passierte, als beispielsweise RB Leipzig Marcel Sabitzer von Rapid Wien für 2 Millionen kaufte und ihn direkt an den Partnerverein Red Bull Salzburg verlieh. Salzburg selbst war an dem Spieler interessiert, aufgrund einer Vertragsklausel hätte er aber nur ins Ausland wechseln dürfen. Durch den Winkelzug, hebelte RB diese Klausel einfach aus.

Natürlich sind wir uns bewusst, dass eine reine Fokussierung auf das Leipziger Konstrukt zu einfach wäre. Die Verkommerzialisierung des einstigen Volkssports schreitet rasant voran. Folglich darf nicht nur mit dem Finger auf Leipzig gezeigt und gleichzeitig vergessen werden, wie andere Vereine in den höheren Spielklassen aufgebaut sind und finanziell gemästet werden. Wenn man hier auch die klaren Unterschiede nicht verkennen sollte. Mit Leipzig als traurigen Höhepunkt dieser Entwicklung, das mit seinem radikalen Konstrukt das Fass zum Überlaufen bringt.

Es Zeit ein deutlicheres Zeichen zu setzen. Ein Zeichen das über Aktionen an einzelnen Standorten hinaus geht. RB Leipzig und die fortschreitende Überkommerzialisierung werden wir nicht stumm hinnehmen. Auch darf nicht unterschätzt werden, welchen vorbildhaften Charakter dieser „Verein“ für andere Konzerne haben kann.

Somit haben wir uns auch dazu entschlossen, das Spiel am 06.10.2014 in Leipzig zu boykottieren, um mit den anderen Szenen ein geschlossenes Zeichen zu setzen.Selbstverständlich richtet sich unser Protest nicht gegen die Mannschaft die bislang eine grandiose Saison spielt und vor Leidenschaft, Kampfeswille und Einsatz geradezu strotzt.

Wir können an dieser Stelle niemand vorschreiben, dem Spiel ebenfalls fern zu bleiben. Wir hoffen jedoch, dass sich so viele wie möglich unserem Protest anschließend. Ein komplett leerer Gästeblock wäre ein eindrucksvolles Zeichen.

Fanatico Boys / YoungStars / Societas / Unitas Aquileiae

Alternativ zum Spielbesuch bieten wir den Heidenheimer Fans folgende Angebote:

Sa, 4.10. 14:30 Uhr / Fantreff (Stadionkneipe):
Vortrag über die Machenschaften von Red Bull in Österreich, Deutschland und weltweit. Sowie über die Auswirkungen der Überkommerzialisierung, die bereits heute deutlich zu Tage treten.
Anschließend offene Diskussionsrunde: Wie viel Kommerz ist noch gesund?

So, 5.10. 7:00 / Albstadion:
Unter dem Motto: „Ehrlicher Fußball statt Marketingkick“ mit dem Bus ins Ruhrgebiet zu unseren Freunden aus Ahlen. Bei dem Oberliga Match gegen die Westfalia Herne kommen Fußballromantiker auf ihre Kosten und FCH „Neu-Fans“ können sich ein Bild davon machen, in was für einer Umgebung unser Verein noch bis vor gut 6 Jahren spielte.
Abfahrt: 7:00 Uhr / Kosten: 35€ / Anmeldung am Container

Mo, 6.10. 19:45 / Albstadion Haupttribüne
Public Viewing der Partie gegen unseren 1. FC Heidenheim 1846 e.V.

In diesem Sinne: Kein Fußball mit Red Bull!
Boykottiert Red Bull in all seinen Facetten!

Weitere Infos unter: nein-zu-rb.de

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