SOCIETAS

Das Klischee vom biertrinkenden, pöbelnden, männlichen Fußballfan ist tief im Kopfe der Gesellschaft verankert. Die Realität sieht aber oftmals anders aus. Immer mehr junge Frauen und Mädchen finden den Weg in unser Albstadion, und zwar nicht, um – wie weitere Klischees besagen – Prosecco auf ihren Sitzplätzen zu schlürfen und sich einen netten Nachmittag mit der selbsternannten High Society Heidenheims im Businessclub zu machen, nein, viele von ihnen finden sich auf der Ost rund um den Stimmungsblock wieder. Die meisten kennen die Texte längst auswendig, trotzdem ist es für den weiblichen Fan oft sehr schwierig den Weg in die aktive Szene zu finden. Die emanzipierte Frau von heute hat sich längst vom rollenspezifischen Denken à la ‚Ich bin eine Frau, deswegen gehöre ich hinter den Herd‘ verabschiedet und lässt sich auch von dummen Sprüchen wie ‚Frauen haben beim Fußball nichts zu suchen‘ schon lange nicht mehr abschrecken. Warum sollten denn auch nur die Männer etwas von der schönsten Nebensache der Welt haben? Fußball ist nun mal für alle da, egal ob jung oder alt oder eben männlich oder weiblich. Diese Faszination Fußball äußert sich bei Frauen nicht anders als dies bei Männern der Fall ist, dennoch ist das weibliche Geschlecht häufig zurückhaltender oder hat zu viel Respekt davor sich dem aktiven Kern anzuschließen, welcher in der Regel nicht nur zu großen Teilen aus männlichen Mitgliedern besteht, sondern oftmals leider auch mit einer großen Menge an Männlichkeitskult einher geht. Mädels haben es oftmals auch schwerer in ihrer Rolle als Fan akzeptiert und respektiert zu werden. Von ihnen wird zumeist mehr erwartet und sie stehen unter größerer Beobachtung. Wenn Frau dann erst mal mit diesen Vorurteilen und Klischees gebrochen und bewiesen hat, dass man auch als weiblicher Fan dem Fußball einen hohen Stellenwert in seinem Leben beimisst und die Sache ernst nimmt, wird man schnell von der Gruppe akzeptiert und das Geschlecht wird unwichtig, als Teil der Gruppe ist man dann einfach nur noch Fan.

Um unseren Support zweitligareif gestalten zu können muss auch das weibliche Potential genutzt werden. Deshalb haben wir uns Gedanken gemacht wie wir die aktuelle Situation verbessern können und Gespräche mit der Ultra Gruppierung Fanatico Boys und deren Fördergruppe Youngstars geführt. Dabei sind durch und durch gute Ideen entstanden und der Weg für eine weibliche Untergruppierung, den Societas, wurde geebnet. Momentan bestehen wir aus fünf jungen, fußballbegeisterten Frauen. Bei der Strukturierung unserer Gruppierung möchten wir uns an der Hauptgruppe, den Fanatico Boys, orientieren. Auch für uns ist Fußball ein zentraler Bestandteil des Lebens und es ist uns wichtig den Verein nicht nur vor heimischer Kulisse, sondern auch auswärts zu unterstützen. Hauptsächlich richten wir uns an Frauen und Mädchen zwischen 16 und 25 Jahren, wobei wir uns damit nicht an einem Alter festsetzen wollen, schließlich merken wir Tag für Tag, dass ein Alter nicht unbedingt repräsentativ für die Reife der jeweiligen Person ist. Unser Hauptziel ist es zum Ansprechpartner für andere weibliche Anhänger unseres Fußballclubs zu werden und diese in die aktive Fanszene zu integrieren. Dabei ist es uns auch wichtig, dass es zu einem besseren Gemeinschaftsgefühl zwischen Jungs und Mädels kommt und der weibliche Fan nicht mehr als Seltenheit, sondern als selbstverständlich angesehen wird.

 

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